Seelsorge und Trauerarbeit
Hilfe bei Lebensfragen
Im ersten Diagnoseschock oder wenn ein Kind stirbt, sind unsere Seelsorger*innen oft die Einzigen, die Eltern und Familienangehörige an sich heranlassen. Über alle Konfessionen und Religionen hinweg bietet die Seelsorge ein kostbares Gut: Zeit – zum Zuhören, zum Gespräch, zum Weinen, zum Schweigen. Durch den Tod eines Kindes beginnt ein schmerzlicher Prozess des Abschiednehmens: das Trauern. Trauer ist oft noch ein Tabuthema und die Betroffenen können leicht in Einsamkeit und Isolation geraten. Unsere Mitarbeiter*innen begleiten Eltern, Geschwister und andere Angehörige auf ihrem Trauerweg, wenn sie dies wünschen.
Wir informieren über Trauerangebote und Trauerbegleitung, bieten individuelle Beratungen an und vermitteln Kontakte zu Selbsthilfegruppen, Seminaren und Schulungen.
Im Bunten Kreis Allgäu begleitet die Seelsorgerin Menschen in Lebenskrisen. Es sind intensive, sehr persönliche Gespräche in denen Ängsten und Trauer, Zweifel und Fragen, aber auch Freude und Hoffnung Platz finden. Die Seelsorgerin unterliegt dabei der Schweigepflicht oder dem Beichtgeheimnis. Das Angebot ist überkonfessionell und interreligiös, die Anerkennung und Wertschätzung aller Glaubensrichtungen und Anliegen ist dabei selbstverständlich.
Während in der Beratung häufig Lösungen für konkrete Fragen erarbeitet werden, bemüht sich die Seelsorge Lebensfragen und Erfahrungen mit den tröstlichen und heilenden Sichtweisen einer spirituellen Grundhaltung zu verbinden.

Kindergrabfeld – ein Ort für Trauer
„Meine Seele spannte weit ihre Flügel aus, flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus…“
Diese Worte zieren den großen Findling in der Mitte des Kindergrabfeldes. Ein naturbelassener Stein, dem ein Fluss seine Gestalt gegeben hat. Er erinnert durch seine ovale Form an ein Ei - dem Beginn allen Lebens. An dessen Ende unweigerlich der Tod steht. Manche Wege enden viel zu früh und so beginnt durch den Tod eines Kindes ein schmerzlicher Prozess des Abschiednehmens: das Trauern.
Im Jahr 2002 wurde gemeinsam mit den Seelsorgerinnen und Seelsorgern des Klinikum Kemptens auf dem Zentralfriedhof Kempten ein Ort des Abschiednehmens und der Trauer geschaffen. Hier ist es möglich besonders früh geborene Kinder beizusetzen. Eltern, Geschwister und Angehörige können wählen an den seelsorgerisch gestalteten Zur-Ruhe-Bettungen teilzunehmen.